1813 – 1873
Auf eigne Tat soll keiner sich
verlassen:
Noch ist kein Ird’scher
selbstgerecht gestorben,
Und weh ihm, der mit Zimbeln
und Theorben
Sein faules Lob verkündet in
den Gassen.
Ich habe nie das Brot mir
schmecken lassen,
Das ich im Schweiß des
Angesichts erworben.
Hab ich mit breitem Fleiß die
Zeit verdorben,
Muß ich die Not und, ach, mich
selber hassen.
Zwar, was die Menschen Pflicht
benennen, tu ich;
Ich kann durch Disteln brechen
und durch Dornen,
Kann mit dem Hammer auf den
Amboß klopfen;
Doch darum nicht in Stolz noch
Freude ruh ich:
Zu Geist’gem kann den Geist
das Glück nur spornen,
Das leise nachts die Sterne
niedertropfen.
1813 – 1873
Am schmucken Baume flimmern
hundert Kerzen,
Mit lichtem Blick, mit
Jauchzen hüpft der Knabe
Und mustert halb im Traume
seine Habe,
Indes die Eltern fröhlich mit
ihm scherzen.
Mein Auge, sollte dich die
Helle schmerzen?
Denkst du, o Herz, an manche
schöne Gabe
Von ihnen, die da schlummern
in dem Grabe?
Mahnt dich dies Fest an zwei
gebrochne Herzen?
Frisch; Seele, deiner eignen
Weihnacht denke,
Wie eine Flamme festlich dich
durchdrang,
Wie dich begrüßten himmlische
Geschenke,
Der Sonnengeist einzog zu
allen Toren
Und jenes schmerzlich stolze
Lied erklang:
Die Muse hat zum Opfer mich
erkoren!